Der Film „The Crow“ von Regisseur Alex Proyas, aus dem Jahr 1994, mit Brandon Lee in der Hauptrolle, basiert auf dem gleichnamigen Comic von James O‘ Barr.
Der junge Gitarrist Eric Draven (Brandon Lee) und seine Verlobte Shelly Webster (Sofia Shinas) werden in der sogenannten „Teufelsnacht“, der Nacht vor Halloween, in der die gesamte Stadt geplündert und angezündet wird, in ihrer Wohnung überfallen. Nachdem die Gang Shelly vergewaltigt hat, werfen sie den tödlich verletzten Eric aus dem Fenster der Dachgeschosswohnung. Shelly wird schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht, wo sie nach langem Todeskampf verstirbt. Nach einer alten Legende wurden die Seelen Verstorbener von einer Krähe in das Reich der Toten gebracht. Wenn allerdings etwas sehr Tragisches mit den Verstorbenen passiert war und die Seelen keine Ruhe fanden, kann die Krähe die Toten auch wieder ins Diesseits zurückbringen. Genau das passiert Eric, der sich ein Jahr nach der Tat aus seinem Grab gräbt, um Rache an den Gangmitgliedern zu nehmen.
Das surreale Setting der fiktiven Stadt „Inner City“ ist für die damaligen Verhältnisse und dem geringen Budget an vielen Stellen doch recht gut gelungen. Natürlich gibt es aus heutiger Sicht ein paar unsaubere Tricks, die wahrscheinlich aufgrund der Restaurierung für die *Blu-Ray Veröffentlichung nun etwas mehr ins Auge stechen. Das fand ich persönlich aber nicht so schlimm. Vielmehr war ich begeistert, was für eine dichte und düstere Atmosphäre Proyas hier erzeugt und auch die verspielte Kamera ist positiv zu erwähnen. Bei dieser Comicverfilmung wurden mit kleinen Mitteln wirklich schöne Bilder kreiert, die von einem Soundtrack untermalt werden, der größtenteils aus Alternative und Gothic Rock besteht.
Die gesamte Produktion wurde aber von dem tragischen Unfall überschattet, bei dem Hauptdarsteller Brandon Lee in einer Todesszene von einem sich im Lauf einer Pistole verhakten Projektils, welches durch die Platzpatrone herausgeschleudert wurde, tödlich verletzt wurde und in Folge dessen am 31. März 1993 verstarb. Aus diesem Grund mussten für einige wenige Szenen, die noch nicht abgedreht waren, entweder ein Double oder digitale Effekte verwendet werden, was in der damaligen Zeit geradezu revolutionär und extrem teuer war. Lange war nicht klar, ob der Film überhaupt ins Kino kommt. Der Film kam erst ein Jahr später, also 1994, in die Kinos.
Eine düstere Rachegeschichte mit stylischen Bildern und einigen harten Szenen. Für Genrefans eine absolute Empfehlung. Von mir gibt es starke ★★★½ Sterne auf Letterboxd.
Den Film „The Crow“ gibt es auf *DVD, *Blu-Ray und *VOD.
Sidefacts:
- Das Budget betrug 23 Millionen US-Dollar, einspielen konnte er über 50 Millionen Dollar.
- Brandon Lee war der Sohn der Kung-Fu-Legende Bruce Lee, der ebenfalls bei Dreharbeiten ums Leben kam.
- Das tödliche Projektil wurde versehentlich von dem Funboy-Darsteller Michael Massee abgefeuert. Diese Szene wurde im weiteren Verlauf neu geschrieben und verändert mit einem Körperdouble nachgedreht.
- Michael Massee sagte in einem Interview, dass er von dem tragischen Ereignis regelmäßig geträumt habe und wohl niemals darüber hinwegkommen werde.
- Der Regisseur Alex Proyas schien nach den traumatischen Erlebnissen dieses Unfalls jahrelang kreativ gelähmt, bis er mit „Dark City“ und demselben Szenenbildner Alex McDowell ein ähnlich düsteres Comeback erlebte.
- Der Film ist Brandon Lee und seiner Verlobten Eliza Hutton gewidmet, die er wenige Tage nach dem offiziellen Drehschluss heiraten wollte.
Fakten Quelle: Wikipedia