Dauer: 100 Minuten | FSK 16
Der Film „Blood & Gold“ von Regisseur Peter Thorwarth („Bang, Boom, Bang“, 1999) aus dem Jahr 2023, mit Robert Maaser, Marie Hacke und Stephan Grossmann in den Hauptrollen, ist ein Action-Kriegsdrama und läuft seit dem 26.05.23 exklusiv auf Netflix.
Der deutsche Deserteur Heinrich (Robert Maaser) befindet sich gegen Ende des Zweiten Weltkriegs auf der Flucht, um zu seiner Tochter zu gelangen, die als einzige seiner Familie den Krieg überlebt hat. Eine kleine Einheit der SS entdeckt ihn jedoch und verfolgt ihn, da sie auf der Suche nach einem geheimnisvollen jüdischen Goldschatz sind. Heinrich wird gegen seinen Willen Teil dieser Gruppe und begibt sich mit ihnen in ein kleines Dorf, wo der Schatz versteckt sein soll.
Quelle: Google
Inglourious Basterds aus Deutschland
Bei der Inszenierung sind die Parallelen zu Quentin Tarantinos „*Inglourious Basterds“ klar zu erkennen, stört mich persönlich aber gar nicht. „Blood & Gold“ ist mal ein frischer deutscher Beitrag zum Action-Kriegsfilm Genre. Optisch ist das hier auf einem Top Niveau und erinnert teilweise wirklich an das bereits erwähnte Vorbild. Bei den Kampfchoreografien merkt man dann aber schon, dass es sich hierbei um eine deutsche Produktion handelt. Einige Sequenzen werden hier zu Gunsten der szenischen Auflösung von der Länge her für meinen Geschmack etwas überstrapaziert. Beispielsweise eine Situation, in der jemand den Raum betritt und man erstmal alle überraschenden Blicke zeigt, bevor eine Reaktion kommt. Dieses Timing fehlt dem Film manchmal, dafür ist aber das wunderschöne Setting und das in Szene setzen der deutschen Wälder brillant.
Die Rolle von Alexander Scheer war mir persönlich einen Tick zu drüber, ich sehe aber auch, dass genau jene Art zu sprechen, das internationale Publikum von einem vom Krieg gezeichneten SS-Offizier, genauer gesagt Ober-Sturmbahn-Führer, erwarten. Da der Film dank Netflix in über 100 Ländern verfügbar ist und auch dort sein Publikum finden soll, ist das wohl auch nur für deutschsprachige Zuschauer ein Problem. Ich musste des öfteren mal an Max Giermann denken, wie er Prominente nachmacht. Das passt natürlich überhaupt nicht zu dem Charakter, der ja mit seiner Präsenz Unbehagen auslösen soll. Der restliche Cast ist zwar recht durchwachsen, aber mit ein paar bekannten Gesichtern, die zum Teil ganz schön in die Jahre gekommen sind gespickt. Der Soundtrack ist mir aber sehr positiv aufgefallen und sorgt für Atmosphäre und zwischendurch auch für 40er Jahre Stimmung. Trotz einer knackigen Länge von knapp 100 Minuten kommt es hier und da zu ein paar Längen, dennoch ist „Blood & Gold“ ein äußerst sehenswerter deutscher Genrebeitrag und definitiv eine Empfehlung für Genrefans. Von mir gibt es daher starke ★★★ Sterne auf Letterboxd.
Den Film gibt es bei *Netflix im Abo.
Sidefacts:
- Die Hütte im Film wurde laut Regisseur Peter Thorwarth extra für den Film gebaut.
- Der Regisseur hatte laut eigener Aussage bis vor einigen Wochen noch nichts von skandinavischen Beitrag „*Sisu“ gehört, in dem es im Grunde die selbe Prämisse gibt.
- Im Zuge des Kino+ Interviews zwischen, Daniel Schröckert, Steven Gätjen und dem Regisseur Peter Thorwarth wurden 6 unterschriebene Goldbarren aus dem Film verlost (inkl. einem ebenfalls von der Crew unterschriebenes Filmposter).
Fakten Quelle: Kino+ YouTube