Dauer: 117 Minuten | FSK 12
Der Stop-Motion-Animationsfilm „Guillermo del Toro‘s Pinocchio“ von den Regisseuren Mark Gustafson und Guillermo del Toro aus dem Jahr 2022, im O-Ton u. a. mit den Stimmen von Ewan McGregor, Ron Perlman und Christoph Waltz, ist ein Musical-Fantasy-Drama und eine eher düstere Nacherzählung von Carlo Collodis Buch „*Die Abenteuer des Pinocchio“.
Gepetto (dt. Stimme: Freimut Götsch) hat seinen Sohn früh verloren und sucht Trost in der Gesellschaft von einer Holzpuppe namens Pinocchio (dt. Stimme: Toni Wegewitz). Diese erwacht auf magische Weise zum Leben, doch ist er nicht der gutmütige Junge, den er sich vorgestellt hat. Pinochio hört nicht auf seinen Vater und sein Ungehorsam führt ihn auf eine Reise, um sich selbst zu finden. Ob Gepettos Wunsch in Erfüllung geht, stellt sich allerdings erst nach Pinocchios Reise heraus.
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Es sollte viel mehr Werke dieser Art geben.
„Pinocchio“ iat Guillermo del Toros erster Animationsfilm und dann gleich die Königsdisziplin „Stop-Motion“. Eins vorweg, der Film sieht durchweg absolut phantastisch aus und trägt eindeutig die Handschrift des Filmemachers. Diese Adaption ist zeitlich im Italien des zweiten Weltkrieges unter der Herschafft Benito Mussolini angesiedelt. Was einem erst deutlich wird, als drei Menschen bei Geppetto und Pinocchio vor der Tür stehen und zur Begrüßung den Hitler-Gruß machen. Trotz der bedrückenden Thematik gibt es aber auch einige sehr komische Momente. Die meiste Zeit ist der Film allerdings einfach nur liebenswert. Die Gesangseinlagen hätte ich persönlich nicht gebraucht, stören aber weniger als ich im Vorfeld vermutet habe.
Die Figur „Pinocchio“ ist für mein Empfinden ein kleines bisschen nervig, aber das soll wohl so sein. Denn eigentlich ist er ja auch nur ein wissbegieriges Kind, das über die gesamte Spieldauer lernen muss, was es heißt zu leben und dass zum Leben leider auch der Tod gehört. Der Film ist also nichts für zartbesaitete Kinder. Er ist in allen Belangen deutlich besser und erwachsener als die kürzlich von Disney veröffentlichte Version von „*Zurück in die Zukunft“-Regisseur Robert Zemeckis. Von mir gibt es daher für diese äußerst fantasievolle und durchaus außergewöhnliche Umsetzung starke ★★★★ Sterne und ein Herzchen auf Letterboxd.
Den Film gibt es bei *Netflix im Abo.
Sidefacts:
- Das Budget betrug 35 Millionen US-Dollar, aufgrund eines sehr limitierten Starts konnte der Film an den Kinokassen gerade einmal knapp 72 Tausend Dollar einspielen.
- In Mexiko, der Heimat des Co-Regisseurs, war der Film ab dem 24. November 2022 in ausgewählten Kinos zu sehen. Am selben Tag startete „Guillermo del Toros Pinocchio“ auch in den deutschen Kinos. Am 9. Dezember wurde der Film bereits ins Programm des Streamingdienst Netflix aufgenommen.
- Die Ursprünge des Projekts reichen bis ins Jahr 2008 zurück, als Guillermo del Toro eine düstere Version des Kinderbuchklassikers „*Die Abenteuer des Pinocchio“ ankündigte. Für den mexikanischen Filmemacher sei es ein Herzensprojekt gewesen.
Fakten Quelle: Wikipedia